Historie
Eine Leidenschaft | Eine Seele | ein verein
TuS Gerresheim UND Glashütte e.V.
Vereinschronik
Am 14. September 1945, nur wenige Monate nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, wurde in der Gaststätte „An den neuen Pöhlen“ auf der Heyestraße der Turn- und Sportverein Gerresheim und Glashütte e. V. gegründet. Dieser neue Verein entstand aus dem Zusammenschluss der drei bestehenden Vereine: TSV Glashütte, FT Gerresheim 01 und Rasensport 08.
Der Beweggrund für diesen Zusammenschluss war klar: Drei große Vereine hatten im stark vom Krieg gezeichneten unteren Gerresheim kaum Überlebenschancen. Nur durch gemeinsame Kräfte konnte die Sportbewegung weitergeführt und neu aufgebaut werden.
Die Geschichte bis zu diesem Zeitpunkt war geprägt von sportlichen Erfolgen und Niederlagen – aber auch von politischen Verfolgungen, die gerade in den 1930er- und 1940er-Jahren eine prägende Rolle spielten. Diese politischen Umstände hatten entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung und letztlich auf die Entstehung des neuen Vereins.
Diese Ausarbeitung soll, gestützt auf vorhandene Unterlagen sowie Erzählungen noch lebender Zeitzeugen, eine Chronik über die Anfänge des Fußballsports in Gerresheim zeichnen. Jedem der drei Gründungsvereine wird dabei ein eigenes Kapitel gewidmet. Der Schwerpunkt liegt jedoch auf der Freien Turnerschaft und Rasensport 08, da in diesen beiden Vereinen der Fußballsport im Zentrum stand.
Im Fussball ging es nach dem Krieg unter der Führung des zurückgekehrten Graynert und unter Mithilfe der Sportskameraden Droll, Lippert und Fromm wieder aufwärts.
Schon 1947 erreichte man im entscheidenden Meisterschaftsspiel gegen Eintracht 06 mit 1:0 den Gruppensieg und nach erfolgreichen Gruppenspielen den Aufstieg in die damalige höchste Klasse, der Niederrheinliga.
Stadtmeister 1947
In der Saison 1946/47 wurde TuS Gerresheim Stadtmeister.
Am 24.4.1947 wurde vor 6.500 Zuschauern auf dem Sportplatz am Amtsgericht Eintracht 06 mit 1:0 geschlagen.
In den Aufstiegsspielen zur Niederrheinliga verlor man im Juni zu Hause gegen TuS Radevormwald mit 1:4.
Am 6.Juni erreichte man im Rückspiel in Radevormwald ein 2:2. Die Gerresheimer Treffer erzielten Wilcke und Peters.
Das nächste Spiel fand in Wuppertal gegen Viktoria 96 Wuppertal statt. Es wurde nach einer 2:0 Führung durch Wilcke und Reichmann und einem Platzverweis von Graf vor 4.000 Zuschauern ein 2:2.
Das Heimspiel wurde dann in Begleitung von 4.500 Zuschauern mit 1:0 gewonnen und somit spielte man dem RheydterSpV, VfL Benrath, Rot-Weiß Essen, dem Meidericher SpV, VfL Preußen Krefeld, TuRu Düsseldorf, SVG Werden, Vfl Wedau, Grün-Weiß Viersen und VfR Neuss in der Niederrheinliga.
1949 stieg man dann in die Bezirksliga ab.
Wie man aus der Sportliche Historie ersehen kann, waren die ersten Jahre nach dem Krieg ein Wechselbad der Gefühle. Es ging sportlich auf und ab.
In den folgenden Jahren kamen Werner Kunda (zurück vom SSV Erkrath), Dieter Götzinger, Gerd Wünsche, Gerd Reimann, Hans Bentkowski, Christian Jargon und Hans Stein zum Stamm der Mannschaft hinzu.
1962 wurde unter Trainer Willi Esser knapp der Aufstieg in die Landesliga verpasst.
Unvergessen bleibt aus dieser Saison der sensationelle 7:2 Sieg beim Tabellenführer FC Unterrath.
Am Ende erreichten wir den 3. Tabellenplatz.
1. Mannschaft 1970
H.R.v.l.: Hubert Schwarz, Klaus Fromm, Manfred Griese, Horst Louis,
Trainer Ede Wollscheid, Hans Bentkowski, Karl-Heinz Bullmann, Dieter Janisch, Walter Schwanke, Willi Tausch.
V.R.v.l.: Rolf Strupais, Peter Müller, Wolfgang Tiedge, Dieter Kicklitz, Heiner Hoffmann.
Es folgte dann 1970 der Abstieg aus der Bezirksliga
Aufstieg Bezirksliga 1973
Am vorletzten Spieltag sicherte sich TuS die Meisterschaft der Nordgruppe und damit den Aufstieg in die Bezirksliga. Allerdings mußte TuS bis zum Schluss zittern.
Der TV Grafenberg war durch ein Tor von Löwy in Führung gegangen und verpasste nach dem Ausgleich durch Jürgen Kopp die erneute Führung, als Löwy einen Elfmeter ausliess.
Die Entscheidung zu Gunsten der Gerresheimer fiel erst drei Minuten vor Abpfiff, ebenfalls durch Jürgen Kopp.
H.R.v.l.: Karl-Heinz Herzfeld, Trainer Gerd Wünsche, Wilfred Legner, Manfred Griese, Wolfgang Schaal, Jürgen Kopp, Karl-Heinz Bullmann, Otto Herbertz, Dieter Kieklitz, Horst Feltes, Begleiter Heinz Lörgen.
V.R.v.l.: Peter Müller, Wolfgang Wendland, Benno Lörgen, Jörg Kieklitz, Wolfgang Tiedge, Klaus Fromm, Norbert Krämer.
Austieg in die Bezirksliga 1989
Nach 10 Jahren Kreisliga wurde endlich der Aufstieg geschafft. Der Erfolg war eng mit der Rückkehr ehemaliger TuS Spieler verbunden. Von den 16 Spielern waren 12 Gerresheimer.
O.R.v.l.: Detlef Vogel, Abteilungsleiter Arno Mucha, Masseur Rene’ Schlebusch, Alfred Krohn, Fritz Rekittke, Guido Vollsack, Jörg Wenzel, Michael Buck, Peter Grüter, Stefan Kronenberg, Klaus Hinterberg
U.R.v.l.: Jürgen Kopp, Erich Kriegler, Begleiter Rolf Hrepevnik, Obmann Oskar Petrovic, Ingo Fachbach, Thomas Kemmerling, Stefan Mies und Trainer Gerd Wünsche
1. Mannschaft 1995
O.R.v.l.: Begleiter Heinz Bock, Obmann Axel Ziegler, Fritz Rekittke, Stefan Mies, Domenic Vaccaro, Andreas Schneider, Andreas Aechtner, Carsten Zill, Jochen Nietschke, Trainer Peter Krafczewicz
U.R.v.l.: Giovanni Cammerata, Bernd Löwe, Ibrahim Crebo, Horst Czurrat, Thomas Massion, Antonio Pisano, Oliver Mucha
Aufstieg in die Bezirksliga 1997
Folgende Spieler schafften den Aufstieg:
Andreas Aechtner, Jürgen Albrecht, Jörg Bechert, Peter Bednarski, Michael Brzeske, Horst Czurrat, Ingo Fachbach, Fabio Giongrandi, Markus Hahn, Achim Hanf, Sven Heinecke, Marius Henning, Freddy Hoppstädter, Uwe Jost, Thomas Massion, Marc Menzerath, Stefan Mies, Uli Sydlick und Trainer Peter Krafczewicz
Sieger des Hans-Wilcke-Gedächtnisturniers 1997
O.R.v.l.: Stellv. Geschäftsführer Oskar Petrovic, Stellv. Abteilungsleiter Peter Müller, Begleiter Hans Bock, Begleiter Uwe Mertens, Santos Rega, Jörg Bechert, Andreas Aechtener, Marc Menzerath, Stefan Mies, Markus Hahn, Stefan Controweit,
Trainer Peter Krafczewicz
U.R.v.l.: Fabio Giongrandi, Uwe Jost, Manfred Fenzl, Thomas Mann, Horst Czurrat, Giuseppe Pirillo, Uli Sydlick, Ralf Müdders, Thomas Massion, Sven Heinecke
Aktuell arbeiten wir noch unsere Historie auf und werden schnellstens alle geschichtlichen Details veröffentlichen.
Mit Leidenschaft zum Erfolg – Der Aufstieg des TuS Gerresheim in die Bezirksliga 2019
2019 war ein Jahr für die Geschichtsbücher des TuS Gerresheim. Nach über zwei Jahrzehnten in der Kreisliga A gelang der 1. Mannschaft der langersehnte und vielumjubelte Aufstieg in die Bezirksliga – ein sportliches Highlight, das mit großer Leidenschaft, starker Gemeinschaft und sportlicher Klasse erarbeitet wurde.
Der Jubel auf der Platzanlage am Amtsgericht kannte keine Grenzen, als der Aufstieg perfekt war. Emotionen, Tränen und pure Freude begleiteten diesen historischen Moment – für den Verein, die Fans und das gesamte Viertel. Es war ein Erfolg, der nicht nur durch spielerische Qualität, sondern vor allem durch Zusammenhalt, Mentalität und Identifikation mit dem Verein möglich wurde.
Trainer Christian Schmitz brachte es auf den Punkt:
„Die Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern, gepaart mit einer enormen Energieleistung in den letzten Saisonspielen, war der Schlüssel. Jeder hat sich für den anderen eingesetzt.“
Auch die Statistik spricht für sich: 29 Saisontore erzielte Hakan Simsek in nur 24 Spielen – ein Ausnahmestürmer, der sich damit die Torjägerkanone sicherte. In der Abwehr stand mit Bastian Wüster ein junger, aber stabiler Anker, der half, die TuS-Defensive zum Bollwerk zu formen. Und Henrik Raschl, der junge Spielmacher, glänzte mit elf Treffern und enormer Spielübersicht im Mittelfeld.
Torwart Fabian Rech zeigte sich nach seiner sechsten TuS-Saison tief verbunden:
„Hier passt einfach alles – vom Platzwart bis zu den Fans. Die Mannschaft ist zusammengewachsen und hat Verantwortung übernommen. Genau das macht den TuS aus.“
Neben der sportlichen Qualität war vor allem die Neuausrichtung im Verein ein entscheidender Baustein. Der Sportliche Leiter Ralf Schüler und das Trainerteam öffneten sich bei der Kaderzusammenstellung für neue Wege – ohne den familiären Charakter des Vereins zu verlieren.
„Wichtig war nicht nur, wo ein Spieler herkommt – sondern dass er menschlich zum TuS passt“, so Schüler.
Die Mannschaft lebte diese Werte: Bei der Saisonabschlussfahrt nach Mallorca waren 22 Spieler mit dabei – ein starkes Zeichen für die geschlossene Einheit. Auch Tobias Giertz, seit über zehn Jahren Teil des Teams, brachte es auf den Punkt:
„Beim TuS zu spielen ist eine Herzensangelegenheit.“
Mit dem Leitspruch „Eine Leidenschaft. Eine Seele. Ein Verein.“ wurde 2019 mehr als nur ein sportlicher Erfolg gefeiert – es war der Aufstieg eines Teams, das mit Charakter, Gemeinschaftssinn und Herzblut für den TuS stand.
Ausblick & Zukunftsziele
Nach dem Aufstieg begann direkt die Vorbereitung auf die neue Herausforderung Bezirksliga. Trainer Schmitz wollte die Aufstiegseuphorie mitnehmen und gleichzeitig an Fitness, Disziplin und Spielkultur arbeiten. Der Plan: Die Anlage am Amtsgericht zur „Festung“ machen und sich dauerhaft in der Bezirksliga etablieren.
Auch auf strategischer Ebene wurden neue Ziele formuliert. Ralf Schüler betonte:
„Mittelfristig wollen wir uns in der Bezirksliga halten, ein zweites Team in der Kreisliga A etablieren und unsere Jugendarbeit strukturell verbessern. Hier wartet noch viel Arbeit.“
Der Kader erhielt mit jungen Talenten und erfahrenen Neuzugängen gezielte Verstärkungen – darunter Spieler vom DSV 04, DSC 99 und SF Baumberg. Gleichzeitig verließen einige verdiente Akteure den Verein, um neue Wege zu gehen.
Zum 111-jährigen Vereinsjubiläum wurde der Aufstieg gebührend gefeiert – unter anderem im Rahmen einer Sportwoche vom 22. bis 28. Juli 2019, die ganz im Zeichen des Erfolgs und der TuS-Gemeinschaft stand
- BEI TuS STAND DIE WIEGE GROSSER FUSSBALLER
willi wiegold
Noch bevor die Brüder Klaus und Thomas Allofs das Licht der Welt erblickten, gab es schon einen Nationalspieler aus Gerresheim:
Der Halbrechte, dessen Elternhaus auf der Benderstraße in Gerresheim stand, spielte für den Rasensport von 1908, einem der Gründungsvereine von TuS.
1932 wechselte er im Alter von 21 Jahren zu Fortuna Düsseldorf. Er spielte dort in den Dreißiger Jahren zusammen mit Paul Janes, Jakob Bender, Stanislaus Kobierski und Ernst Albrecht und wurde mit der Mannschaft ein Jahr später, am 11. Juni 1933 durch einen 3:0 Sieg gegen den FC Schalke 04 in Köln deutscher Fußballmeister.
Willi Wigold galt zusammen mit Paul Janes als die großen Schweiger innerhalb der Mannschaft, sie ließen lieber Taten statt Worte folgen.
Mit der deutschen Nationalmannschaft schaffte er zwar die Qualifikation für die Fußball-Weltmeisterschaft 1934 in Italien, wurde aber für die Weltmeisterschaft nicht nominiert.
Insgesamt absolvierte er vier Länderspiele unter Reichstrainer Otto Nerz und erzielte dabei drei Treffer.
Seinen ersten Einsatz hatte er am 4. Dezember 1932 beim 0:2 gegen die Niederlande.
In seinem zweiten Einsatz am 22. Dezember 1933 beim 8:1 gegen Belgien schoss er seine ersten zwei Tore in der 47. und 56. Minute. Das letzte Mal spielte er für Deutschland am 11. März 1934 beim 9:1 in Luxemburg wo er auch sein letztes Tor schoss.
Willi Wigold kam als Obergefreiter im Zweiten Weltkrieg am Ilmensee in Russland ums Leben.
Quelle: Detlef Becker
Klaus Allofs
Der am 5.12.1956 geborene Gerresheimer ist einer der erfolgreichsten Stürmer Deutschlands. Nach seiner Jugendzeit bei TuS Gerresheim spielte er bei Fortuna Düsseldorf, 1.FC Köln, Olympique Marseille, FC Girondins de Bordeaux und SV Werder Bremen, dessen sportlicher Direktor er nun ist. Er wurde 1980 Europameister und EM Torschützenkönig, Vizeweltmeister 1986, französischer Meister 1989 und Pokalsieger 1989 mit Olympique Marseille, Deutscher Meister mit Werder Bremen 1993, Europapokalsieger der Pokalsieger 1992 mit Bremen, DFB- Pokalsieger 1979, 1980 mit Fortuna Düsseldorf und Bundesliga-Torschützenkönig 1979 und 1982.
Bei seinen 424 Bundesligaspielen schoss er 177 Tore und in der Nationalmannschaft traf er bei 56 Einsätzen 17 mal.
Thomas Allofs
Auch die Karriere des drei Jahre jüngeren Thomas Allofs begann in der Jugend bei TuS. Er absolvierte insgesamt 378 Spiele in der Bundesliga und schoss dabei 148 Tore. Seine Stationen waren Fortuna Düsseldorf, 1.FC Kaiserslautern, 1.FC Köln sowie wieder Fortuna.
Er wurde in der Saison 87/88 mit 17 Treffern Torschützenkönig. Thomas Allofs kam 1985 gegen Portugal und 1988 gegen die Sowjetunion zu 2 Einsätzen in der Nationalmannschaft.
Gerd Wünsche
Ebenfalls bei TuS in der Jugendabteilung begann die Laufbahn von Gerd Wünsche.
Nach seinem Wechsel zu Fortuna Düsseldorf kam er in der Zeit von 1966-67 zu 22 Bundesligaeinsätzen. Nach Beendigung seiner Profilaufbahn wurde er, mit Zwischenstopp bei TuRa Büderich, 1972 erstmals Trainer von TuS. Er blieb bis 1975 und schaffte 1973 den Aufstieg in die Bezirksliga. In der Zeit von 1979-82 sowie zwischen 1988-91 trainierte er ebenfalls die Lila-Weißen und schaffte 1989 wieder den Aufstieg in die Bezirksliga.
Demir Hotic
Der 1962 geborene Bosnier spielt während seiner Jugend von 1974 bis 1979 bei TuS Gerresheim.
Seine erfolgreichste Zeit als Spieler und maßgeblichen Anteil am Gewinn des DFB-Pokals 1989/90 und der deutschen Meisterschaft 1991 hatte er beim 1. FC Kaiserslautern. Hotić blieb bis zur Saison 1993/94 in Kaiserslautern und spielte danach noch bei Fenerbahçe Istanbul, den Stuttgarter Kickers und bei Yverdon-Sport FC, wo er seine Profikarriere 1995 beendete. In seiner Trainerzeit bei TuRU Düsseldorf von 2002 bis 2005 stieg der Verein von der Landesliga bis in die Oberliga Nordrhein auf.
Demir kam auf insgesamt 134 Bundesligaspiele und schoss dabei 36 Tore und erzielte 46 Tore in 197 Zweitligaspielen.