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Enrico Kowski in der RP

In der Zeitungsausgabe der Rheinischen Post vom 23.03.2022 erschien ein Bericht mit Jugendabteilungsleiter Enrico Kowski:

Düsseldorfer Fußballklubs suchen Nachwuchstrainer

Noch immer melden sich viele Kinder in den Vereinen an. Es fehlt allerdings an Übungsleitern. Ein Grund dafür ist der zeitliche Aufwand.

Vier Mal die Woche steht Karoline Haller beim SC West auf dem Fußballplatz und trainiert zwei Nachwuchsmannschaften bei den Linksrheinischen. Samstags ist die ausgebildete C-Lizenz-Trainerin dann bei den Jugendspielen an der Seitenlinie aktiv. Sonntags fotografiert sie zudem noch die Spiele der Herrenmannschaften, denn Haller ist auch noch die Pressesprecherin des Oberkasseler Fußballvereins.

Rund 20 Stunden verbringt sie so jede Woche auf dem Vereinsgelände. „Es ist wie ein Nebenjob, aber eben ein Ehrenamt“, sagt Haller und ergänzt fast im selben Atemzug: „Ich mache das, weil ich Freude daran habe und nicht wegen des Geldes.“ Normalerweise trainiere sie nur eine Jugendmannschaft, die F3, erzählt sie. Doch vor einiger Zeit kam noch die D2 dazu. „Wir hätten die Mannschaft sonst abmelden müssen, weil es zu wenig Trainer gibt“, sagt Haller. Aktuell sucht der Verein sieben Nachwuchstrainer – drei Haupt- und vier Co-Trainer.

Mit diesem Problem steht der SC West allerdings nicht alleine da. Viele Düsseldorfer Fußballvereine beklagen einen Mangel an Nachwuchstrainern. Die DJK Tusa 06 versucht beispielsweise mit einem Aufruf auf ihrer Internetseite, potenzielle Trainer anzuwerben. Doch woran liegt es, dass die Fußballklubs so einen Mangel haben?

„Die Ursache liegt für mich klar in der Corona-Pandemie“, sagt Haller. „Viele Menschen haben finanzielle Einbußen und nicht mehr das Geld, um noch ein Ehrenamt zu machen.“ Darüber hinaus sei zu beobachten, dass das ehrenamtliche Engagement für Kinder grundsätzlich abnehme.

Auch dem TuS Gerresheim fehlt es an Nachwuchstrainern. Zwar habe der Klub von der Heyestraße aktuell ausreichend Coaches für alle Jugendteams zur Verfügung. Allerdings sei die Anzahl der Kinder, die neu in den Verein kommen, so groß, dass sie bald keine mehr aufnehmen könnten, weil zu wenig Betreuer da seien, sagt Enrico Kowski, der Jugendabteilungsleiter. „Ich steuere meine Jugendabteilung so, dass ich nur so viele Kinder aufnehme, dass ich sie auch trainieren lassen kann. Klar könnte man 30 Kinder in ein Team packen. Wir wollen aber auch qualitativ trainieren und den Kindern etwas beibringen“, sagt der 45-jährige Kowski.

Im Gegensatz zu Haller vom SC West sieht der Abteilungsleiter vom TuS den Faktor „Zeit“ als Hauptursache für das Problem: „Ich glaube, viele tun sich damit schwer, den Job und die Jugendarbeit in Einklang zu bringen. Es ist ja nicht nur das Training, sondern es geht ja auch um die Trainingsplanung, Spielbetreuung und die Absprache mit den Eltern und anderen Vereinen.“

Ausbildungsfinanzierung als Anreiz

Kowski befindet sich also permanent auf der Suche nach potenziellen Übungsleitern. Er spricht viel mit den Eltern und versucht, den Verein so attraktiv wie möglich darzustellen. Dazu gehöre auch eine gute Organisation in der Jugendabteilung, die den Trainern die Arbeit erleichtere. So übernimmt der Verein zum Beispiel die Kosten für die Trainerlizenzen. „Bei uns ist es auch so, dass wir den Trainern als Wertschätzung gerne den ein oder anderen Euro oder Spritkosten auszahlen“, erklärt Kowski.

Der SC West bezahlt seinen Trainern ebenfalls die Weiterbildungen und sucht unter den Eltern nach neuen Trainern. Noch musste der Verein keine seiner 22 Jugendmannschaften abmelden. „Das wollen wir auch unbedingt vermeiden“, betont Haller.

Sie wünscht sich mehr Aufmerksamkeit für die Arbeit der Vereine. „Ohne ehrenamtliche Mitarbeiter würde es unsere Vereine nicht geben. Wir brauchen wieder mehr Leute, die das gerne machen, die die Fortschritte der Kinder kennen und den Zusammenhalt im Verein fördern.“

Autor: Christopher Baczyk

Quelle: https://www.fupa.net/news/tus-gerresheim-duesseldorfer-fussballklubs-suchen-nachwuchst-2841566

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